Nachhaltigkeit

Aline – Die Nachhalterin (1/3)

28.8.2022

Aline beschäftigt sich schon sehr lange und ausgiebig mit dem Thema Nachhaltigkeit. Was das Meer damit zu tun hat und wie sie damit begonnen hat, ihr Leben auf den Kopf zu stellen, erzählt sie in dieser dreiteiligen Serie (1/3).

Korallen
Müll im glasklaren Meer
Müll und Abfall am Strand
Ausgebleichte Korallen
Delfine
Dreckiger Strand
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Hoi zämä. Ich bin Aline, die Nachhalterin.

Ramona ist sehr begeistert von unseren «unüblichen» Jobbezeichnungen, daher habe ich die Jobbezeichnung «Nachhalterin» erhalten. Meine Leidenschaft ist die Natur und dementsprechend die Nachhaltigkeit. Ich beschäftigte mich schon lange und ausgiebig (halbe Sachen sind nicht so mein Ding) mit dem Thema Nachhaltigkeit. Wie lange genau, ist schwer zu sagen, da diese Grundhaltung langsam wächst und gedeiht. Aber ich sage mal, dass ich mich seit einem längerem (plastikmüllvollem) Aufenthalt in Südostasien 2010 «ernsthaft» mit dem Thema auseinandersetze.

Ich bin ziemlich bekannt für meine «Vorträge» über diverse Nachhaltigkeits- und Gesundheitsthemen. Darum freue ich mich nun sehr, diese Vorträge niederzuschreiben und in offizieller Mission für noara weiterzugeben. Damit wollen wir euch zeigen, dass die Nachhaltigkeit eine Herzensangelegenheit von noara ist und wir sie auf allen Ebenen integrieren. Weil ich als «Nachhalterin» die Nachhaltigkeit bei noara wesentlich präge und gestalte, möchte ich euch mit meinen Beiträgen einen kleinen Einblick in meine Gedankenwelt und meine Lebensphilosophie geben. Denn was ich persönlich lebe, bringe ich auch bei noara ein. Ich bin bei noara neben den Finanzen und der IT auch für die Auswahl unserer Lieferanten und Lieferantinnen sowie auch für nachhaltige Verpackungen verantwortlich.

Die noaras und Nachhaltigkeit

Bevor ich weiter auf meinen Weg eingehe, finde ich es wichtig zu erwähnen, dass (noch) nicht alle noaras gleich fest im Thema Nachhaltigkeit Zuhause sind. Da jede von uns sich weiterentwickeln will und ein enormes Interesse am Thema hat, gibt es bei uns momentan regelmässige Nachhaltigkeitsbootcamps 😊. Im Thema Nachhaltigkeit geht es aus meiner Sicht nicht um Perfektion, sondern um die Motivation, um das Umdenken, um die Bereitschaft seine Gewohnheiten zu ändern und das Gute in diesen Veränderungen zu sehen. Jede von uns bringt dieses Mindset mit und darum war es für uns von Anfang klar, dass Nachhaltigkeit bei noara ein Kernelement ist.

Das Meer als Startpunkt

So, und jetzt zu mir: Richtig angefangen hat es für mich mit dem Meer. 2010 habe ich mit Tauchen angefangen und dabei die unglaublich schöne Unterwasserwelt kennengelernt. Gleichzeitig mit meiner Leidenschaft fürs Tauchen kam die Realität des Plastikmülls und die der zerstörten Korallen durch Dynamitfischen oder Korallenbleiche in mein Leben. Ich bin mit einer Fisch-freien Ernährung aufgewachsen, daher war es für mich generell nicht normal Fisch zu essen. Nach den ersten Taucherfahrungen wurde es jedoch immer surrealer für mich, dass man so wundervolle Lebewesen isst. Das Meer war mein Startpunkt: Mein Interesse am Schutz der Natur ist von da in alle anderen Lebensbereiche übergegangen.

Zwischen 2010 und 2017 ist viel passiert. In dieser Zeit habe ich von einem Tag auf den anderen aufgehört Fleisch zu essen. Ich habe mich intensiv mit Mikroplastik auseinandergesetzt und daraus folgend habe ich damit angefangen mich generell für die Inhaltsstoffe von Produkten zu interessieren. Ich machte mir zunehmend auch über den Rohstoffverbrauch bei der Produktion von Produkten Gedanken. Irgendwann kam ich an den Punkt, an welchem ich die globalen Probleme in unserem profitorientierten System vermehrt gesehen habe und nicht mehr ignorieren konnte. Ich hatte das Bedürfnis über den Tellerrand zu schauen und herauszufinden, wo es mich hinzieht. Wie es manchmal so ist, hat das Leben dann dazu geführt, dass ich meinen Corporate Job 2017 verlassen habe und über ein paar schöne Umwege einen Job als Tauchlehrerin auf den Malediven angetreten habe (Ja, es ist genau so lässig, wie es sich anhört).

Ein Haufen Unnötiges

So kam es, dass ich 2017 meine Wohnung in der Absicht gekündigt habe, ein paar wenige wirklich wichtige Sachen einzulagern und den Rest wegzugeben. Ich hatte zu diesem Zeitpunkt eine kleine 3.5-Zimmerwohnung und hatte seit mehreren Jahren allein gelebt. Und ja, da hat sich viel angesammelt, obwohl ich nie eine Shopping-Queen war. Das Erlebnis des «Ausmistens» ist ein unglaublich relevantes in meinem Leben. Bei viel zu vielen Gegenstände musste ich realisieren, dass ich die gekauft habe, aber nie wirklich gebraucht habe. Das Meiste davon habe ich gespendet. Ich habe dann die Vereinbarung mit mir getroffen, dass ich mir von diesem Zeitpunkt an immer sehr gut überlege, ob ich etwas wirklich wirklich wirklich (!) brauche, dann nochmal überlege, ob ich es wirklich besitzen muss und erst dann kaufe.

Wie es danach weiterging mit meiner Reise, erzähle ich dir schon bald in Teil 2.